Frostspanner

Arten

Großer Frostspanner (Erannis defolarium), Kleiner Frostspanner (Opterophtera brumata)

Größe Falter

Flügelspanne Großer Frostspanner 46 mm, Kleiner Frostspanner 20-25 mm, Weibchen beider Arten ungeflügelt

Raupe

Großer Frostspanner braun, Kleiner Frostspanner grün

Entwicklung

Paarung und Eiablage auf Bäumen im Herbst, Raupen schlüpfen im Frühling, Puppenruhe im Sommer im Boden, Falter schlüpfen im Herbst

Vermehrung

eine Generation im Jahr

Nahrung

Blütenknospen und Laub von Obstbäumen und anderen Laubbäumen

Schaden

Zerstörung von Blütenknospen, Schwächung der Bäume durch Laubverlust

Prävention

Baumleimringe

Bekämpfung

Pflanzenschutzmittel

Detailbeschreibung

Frostspanner gehören zu der Insektenordnung der Schmetterlinge (Lepidoptera = Schuppenflügler) von denen es weltweit ca. 150.000 Arten gibt. Gemeinsam ist allen Schmetterlingen die Beschuppung des Körpers, insbesondere der Flügel und die Entwicklung über ungeflügelte Raupen und eine Puppenruhe zum fertigen Schmetterling. Die erwachsenen Falter der Frostspanner schlüpfen überwiegend nach den ersten Nachtfrösten im Herbst aus den im Boden liegenden Puppen.

Der Name Spanner bezieht sich auf die Fortbewegungsweise der Raupen. Im Gegensatz zu anderen Schmetterlingsraupen besitzen die Spannerraupen zusätzlich zu den drei Brustbeinpaaren (die späteren Beine der Schmetterlinge) nur ein zusätzliches Bauchbeinpaar, und am Körperende einen Nachschieber. Dadurch können sich die Spannerraupen nicht raupenartig fortbewegen. Sie bewegen sich dadurch, dass sie sich zunächst an den Brustbeinen festhalten und den Hinterleib bis zur Brust heranschieben, so dass der Körper die Form eines Omegas beschreibt. Danach streckt sich die Raupe am Nachschieber nach vorne.

Es gibt verschiedene Frostspannerarten. An Obstbäumen treten meistens nur der Kleine und der Große Frostspanner auf. Die Raupen des kleinen Frostspanners sind grün, die des Großen Frostspanners sind in verschiedenen Brauntönen gefärbt. Die Farbe der Flügel der männlichen Falter ist gau-braun mit welligen dunklen Linien. Weibchen besitzen nur Flügelstummel und sind flugunfähig.

Die Falter schlüpfen im Herbst vorwiegend ab den ersten Nachtfrösten. Zur Fortpflanzung krabbeln die unscheinbaren, flugunfähigen Weibchen an Baumstämmen in die Baumkrone, wo sie durch Lockstoffe (Pheromone) die Männchen anlocken. Die Weibchen legen Eier einzeln am Stamm und in Rindenvertiefungen ab. Die Eier sind orangefarben und ca. einen halben Millimeter groß.

Im Frühjahr zur Zeit des Laubaustriebs schlüpfen die kleinen Raupen und beginnen gleich zu fressen. Bei Nahrungsmangel können sich die Raupen an einem dünnen, seidigen Faden hängend, durch den Wind zu anderen Bäumen treiben lassen. So gelangen die Raupen auch auf bis dahin  noch nicht befallene, in der Nähe stehende Bäume und Büsche. Ungefähr Ende Mai seilen sich die Raupen an einem Faden ab. Sie graben sich etwa 10 cm tief in die Erde ein und verpuppen sich. Die erwachsenen Falter erscheinen wieder im Herbst.

Gute Erfolge bei der Reduzierung der Frostspanner erzielt man durch das Anbringen von Leimringen an Obstbäumen. Die flugunfähigen Weibchen werden auf ihrem Weg nach oben aufgehalten. Ab Mitte September, vor den ersten Nachtfrösten,  müssen die Leimringe angebracht werden.

Damit die Frostspanner nicht unter dem Leimring hindurch krabbeln können, muss er dicht anliegen. Bei alter, rissiger Rinde muss die Fläche geglättet werden, bevor der Leimring angebracht wird. Stützpfähle  und ähnliches, an denen die Frostspanner hochklettern könnten, müssen ebenfalls mit einem Leimring versehen werden.

Bei einem starken Befall im Vorjahr kann der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sinnvoll sein.

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