Im Rahmen eines inklusiven Kooperationsprojekts der gemeinnützigen Gesellschaft Zeitlupe gUG, der Robben Wulfsdorf und der Aeroxon Insect Control GmbH erhielten im Raum Ahrensburg/Hamburg 150 Obstbäume notwendige Pflege- und Schnittmaßnahmen, um für ein langes Baumleben gerüstet zu sein.
Juni 2021. Alte und seltene Obstsorten erhalten – das ist das Ziel, dem sich die gemeinnützige Gesellschaft Zeitlupe gUG verschrieben hat. Seit 2014 engagieren sich deren Mitglieder mit Kooperationspartnern für die Pflanzung seltener Obstbaumsorten sowie für die Pflege und den Schnitt alter Bestände. Rund 150 Obstbäume, die zwischen 2014 und 2020 im Raum Ahrensburg/Hamburg angepflanzt wurden, erhielten auch in diesem Frühjahr die nötigen Pflegeschnitte, um ihnen ein langes und ertragreiches Baumleben zu sichern. Finanziell unterstützt wurden die Pflegemaßnahmen durch das baden-württembergische Unternehmen Aeroxon, das sich seit 2019 mit bundesweiten Projekten zum Natur- und Umweltschutz für den Erhalt von Streuobstwiesen als wertvolle Kulturlandschaft einsetzt.
Obstbäume sind jahrtausendealte Kulturpflanzen, die einen hohen Fruchtertrag erbringen sollen. Ohne regelmäßige Schnitte verlieren Obstbäume ihre erforderliche Stabilität. Äste drohen unter der hohen Fruchtlast zu brechen. Gravierende Baumschäden sind die Folge, die häufig zu einer verkürzten Lebensdauer beitragen. Professionelle Schnitte schon bei jungen Obstbäumen sorgen hingegen für ein tragfähiges und starkes Gerüst. Kurze Fruchtäste verteilen das Gewicht optimal, das Ausdünnen bewirkt zudem einen gleichmäßigen und moderaten Ertrag. Der Baum kann die einzelnen Früchte gut versorgen.
Auch die richtige Pflege der sogenannten Baumscheibe, das Areal unter der Baumkrone, ist gerade bei jungen Bäumen unerlässlich: Um die Ausbildung kräftiger Wurzeln zu fördern, werden alle Konkurrenzpflanzen entfernt, die ansonsten das Sickerwasser mit wichtigen Nährstoffen aufnehmen. Tatkräftig unterstützt wurde die Zeitlupe gUG bei dieser Arbeit von den Robben Wulfsdorf, einem ambulanten Dienst für Eingliederungshilfe und Pflegedienstleistungen für Menschen mit Behinderungen. Die Baumpflege bietet ihnen eine sinnvolle integrative Arbeit. „Aufgrund der Einfachheit der Aufgaben und der Überschaubarkeit der einzelnen Baumscheiben eignet sich dieses Arbeitsfeld für die Mitarbeitenden in der Gartenwerkstatt sehr gut.“, erläutert Wolfgang Heimann, Gärtner und Betreuer des Projekts. „Auch der Jahresrhythmus ist an den Bäumen wunderbar zu erleben. In Zukunft werden die Bäume Äpfel tragen, die geerntet werden können. Dies erweitert das Erlebnisspektrum der Mitarbeitenden. Unsere Kooperation schafft sowohl für die beteiligten Menschen als auch für die Entwicklung der Bäume positive Synergien."
Alle Beteiligten zeigen sich zufrieden mit dem Ergebnis, das auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Streuobstwiesen als artenreiche Biotope leistet. Sie bieten über 5.000 Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum, auf dem 3.000 Obstsorten kultiviert werden. Prägten diese früher ganze Landstriche, existieren in Deutschland nur noch 300.000 Hektar – viele davon in einem kritischen Zustand.
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