Kleidermotten
Weltweit verbreitete Art
Kleidermotte (Tineola bisselliella)
Größe Falter
7-10 mm
Größe Raupe
bis 10 mm (ausgewachsen)
Entwicklung
vom Ei bis zur Motte in 200 Tagen (bei 15°C), höhere Temperaturen verkürzen die Entwicklungsdauer
Vermehrung
bis 200 Eier; häufig zwei Generationen pro Jahr
Nahrung
Wollsachen tierischen Ursprungs (mind. 10 % Reinwollanteil), Seide, Federn, bevorzugt werden nicht gereinigte Textilien
Schaden
Lochfraß durch die Raupen an Kleidungsstücken und Pelzen, auch Baumwollstoffe können beschädigt werden
Prävention
ätherische Öle, insektizidhaltige Mottenbekämpfungsmittel
Befallsermittlung
Pheromonfallen
Bekämpfung
Langzeit-Mottenschutz, Mottenpapier, Textilschutz-Säckchen
Detailbeschreibung
Motten gehören zu der großen Insektenordnung der Schmetterlinge (Lepidoptera = Schuppenflügler) von denen es weltweit ca. 150.000 Arten gibt. Gemeinsam ist allen Schmetterlingen die Beschuppung des Körpers, insbesondere der Flügel und die Entwicklung über ungeflügelte Raupen und eine Puppenruhe zum fertigen Schmetterling. Die systematische Gliederung der Schmetterlinge ist wissenschaftlich umstritten, der Einfachheit halber werden Schmetterlinge oft in Tagfalter und Nachtfalter („Motten“) oder Kleinschmetterlinge und Großschmetterlinge unterteilt.
Diejenigen Kleinschmetterlinge oder Motten die im Haushaltsbereich als Materialschädlinge Bedeutung haben, gehören zu den echten Motten (Tineidae). Die Gemeinsamkeiten zwischen allen Mottenarten bestehen darin, daß sie als erwachsene Insekten relativ klein und unscheinbar sind und hauptsächlich nachts oder in der Dämmerung aktiv sind. Die erwachsenen Motten haben eine kurze Lebensspanne von oft nur wenigen Tagen und nehmen keine Nahrung sondern nur noch Wasser auf. Die Materialschäden werden durch die Larven (Raupen) verursacht. Die Entwicklung vom Ei über mehrere Häutungsstadien bis zur Verpuppung kann abhängig von der Umgebungstemperatur mehrere Monate dauern. Da alle Mottenarten zur Partnerfindung über arteigene luftgetragene Duftstoffe (Pheromone) kommunizieren besteht durch den Einsatz synthetischer Mottenpheromone die Möglichkeit paarungsbereite Motten auf Klebefallen zu locken, um einen möglichen Befall zu erkennen. Im Allgemeinen werden nur Männchen angelockt. Pheromone werden in sehr geringen Mengen abgegeben, sind unschädlich und für den Menschen nicht wahrnehmbar.
Die Kleidermotte (Tineola bisselliella) ist ein weltweit verbreiteter Schädling an Textilien, Teppichen, Pelzen, Museumexponaten und anderen Materialien, die zu mindestens 20 Prozent Fasern tierischer Herkunft enthalten. Die Motte benötigt zu Ihrer Entwicklung das darin enthaltene Protein Keratin. Es können aber auch Textilien, die rein aus Pflanzenfasern oder Kunstfasern bestehen, beschädigt werden. Im Freiland entwickeln sich Kleidermotten in Vogelnestern. In modernen zentralgeheizten Wohnungen ist die Kleidermotte der häufigste Textilschädling, da sie im Gegensatz zu anderen Arten Trockenheit erträgt.
Falter haben eine Flügelspannweite von 12 bis 16 mm. Die Vorderflügel sind glänzend goldgelb gefärbt, die Hinterflügel graugelb. Die Weibchen der Kleidermotte sind schlechte Flieger, können aber schnell laufen. Ein Weibchen legt bis zu 200 Eier, die 0,6 mm lang und oval sind. Die Larven werden bis zu 10 mm lang, sind gelblich-weiß gefärbt mit braunem Kopf. Sie spinnen einen Köcher, der beidseitig offen ist und auf der Unterlage befestigt ist (im Gegensatz zur ähnlichen Pelzmotte (Tinea pellionella), deren Köcher nur einseitig offen ist und von der Larve getragen wird). Zur Entwicklung über mehrere Häutungen benötigt die Larve Temperaturen zwischen 10 und 33°C. Bei 15°C dauert die Gesamtentwicklung 200 Tage, bei 30°C 70 Tage. Abhängig von Umgebungstemperatur und Qualität der Nahrung kann die Entwicklung bis zu zwei Jahre dauern.
Schäden an Textilien entstehen durch Lochfrass, bei Pelzen werden die Haare an der Basis abgebissen.
Bevorzugt werden Textilien befallen, die lange Zeit lagern. Daher ist das regelmäßige Öffnen einer Kleidertruhe und das Lüften eine gute vorbeugende Maßnahme. Auch sollten nur gewaschene oder gereinigte Textilien eingelagert werden, denn Duftstoffe aus Schweiß und Ähnlichem dienen der Anlockung von ablagebereiten Motten.
Mit Hilfe von insektizidhaltigen Mottenbekämpfungsmitteln, die in Kleiderschränken angewandt werden, kann ein Befall zuverlässig verhindert werden.
Natürliche ätherische Öle wie Lavendelöl dienen auch der Prophylaxe, denn diese Stoffe haben eine abschreckende Wirkung auf Kleidermotten. Mit Hilfe von Pheromonfallen kann ein Vorhandensein von Kleidermotten angezeigt und auch der Befallsherd lokalisiert werden.
Zu einer erfolgreichen Bekämpfung ist es wichtig den gesamten Befallsherd zu erkennen und zu behandeln. Die Behandlung geschieht entweder mit insektizidhaltigen Mottenbekämpfungsmitteln oder mit Insektizidspays mit Residualwirkung. Natürlich ist genau auf die Gebrauchsanweisung zu achten.
Die Lagerung befallener Textilien bei –20°C über mehrere Stunden tötet alle Entwicklungsstadien der Kleidermotte ab. Auch Lüften im Freien hat eine Wirkung, da Sonneneinstrahlung insbesondere auf die Eier abtötend wirkt.
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